[DT]

Migration

Die Europäische Aufnahmerichtlinie 2013/33/EU bestimmt unmissverständlich, dass Asylwerbern spätestens neun Monaten nach Stellung des Antrags auf internationalen Schutz ein effektiver Zugang zum Arbeitsmarkt zu gewähren ist. In Österreich ist die Situation eine andere – und nicht rechtskonform. Ich konnte diesen, seit rund 17 Jahren bestehenden, rechtswidrigen Zustand ändern.

Zugang zum Arbeitsmarkt und der Lehre wurde in Österreich durch zwei ministeriale Erlässe verhindert. Erlässe sind allerdings interne Anweisungen innerhalb einer Behörde und dürfen keine Rechte Dritter – nach außen hin – wirksam gestalten. Der Verfassungsgerichtshof ist meiner Argumentation gefolgt, dass diese Erlässe getarnte Verordnungen waren und in jedem Fall veröffentlicht werden hätten müssen. Bereits aus diesem Grund hob der Verfassungsgerichtshof diese Erlässe als verfassungswidrig aus. Mit der weiteren Frage, ob für derartige Verordnungen überhaupt eine gesetzliche Kompetenz bestünde, musste er sich in Folge nicht mehr auseinandersetzen.

[EN]

Migration

The European Directive 2013/33/EU unambiguously states that asylum seekers shall be granted effective access to the labour market no later than 9 months from the date when the first application for international protection was lodged. The situation in Austria was different – and not in compliance with the law. I successfully changed the unlawful situation which has existed for more than 17 years.

Access to the labour market was prevented by two ministerial edicts. The Constitutional Court followed my line of argumentation namely that these edicts were de facto regulations. For regulations to be lawful the law needs to grant the competence for such regulations to be issued and the regulations need to be announced publicly. Since the respective edicts (regulations in disguise) have never been made public, the Court considered them to be unconstitutional and repealed them.